Ob Linksextremisumus oder Rechtsextremisumus Von Stalin bis Hitler. Warum wird der Mensch zur Masse gemacht und was können wir tun?
Das ist eine der zentralen Fragen der politischen Geschichte und auch der Psychologie der Macht. Ich gebe dir eine strukturierte Antwort in drei Teilen: Warum der Mensch zur Masse gemacht wird, wie das bei Stalin und Hitler funktionierte, und was wir heute dagegen tun können.
1. Warum wird der Mensch zur Masse gemacht?
- Machtmechanismus: Totalitäre Systeme wollen nicht mündige Individuen, sondern gefügige Massen. Je stärker die Masse gleichgeschaltet ist, desto leichter kann sie gelenkt werden.
- Angst und Sicherheit: Menschen sind in Krisenzeiten (Armut, Krieg, Orientierungslosigkeit) anfälliger für einfache Botschaften. Der einzelne fühlt sich schwach, die Masse vermittelt Geborgenheit.
- Ideologie als Ersatzreligion: Ob links (Stalinismus) oder rechts (Nationalsozialismus) – die Ideologie nimmt religiöse Züge an: Heilsversprechen, Feindbilder, Rituale.
- Psychologie der Masse (Gustave Le Bon, Elias Canetti): In der Masse verlieren Individuen ihr kritisches Denken, sie fühlen sich „entlastet“ und handeln, was sie alleine nie tun würden.
2. Von Stalin bis Hitler – gleiche Logik, anderes Kostüm
- Stalin (Linksextremismus/ Sozialismus / Kommunismus):
- Kollektivismus > der Einzelne zählt nichts, nur die „Arbeiterklasse“ und der „Staat“.
- Permanente Angst: Säuberungen, Gulag, Denunziation.
- Kontrolle über Bildung, Kultur, Sprache.
- Hitler (Rechtsextremismus/Nationalsozialismus):
- Volksgemeinschaft > der Einzelne zählt nur als Teil des „Blutes“ und der „Rasse“.
- Permanente Angst: Gestapo, Konzentrationslager, Propaganda.
- Kontrolle über Medien, Kunst, Kinder (HJ, BDM).
Beide Systeme sind Spiegelbilder: Sie zerstören Individualität, weil sie nur so totale Herrschaft sichern können.

3. Was können wir tun?
- Bildung & kritisches Denken:
Geschichte kennen, Propagandamechanismen verstehen, Medienkompetenz entwickeln. - Starke Zivilgesellschaft:
Vereine, freie Presse, unabhängige Gerichte – Orte, wo Vielfalt geschützt wird. - Individuelle Verantwortung:
Nicht schweigen, wenn Unrecht passiert. „Zivilcourage im Kleinen“ schützt vor Masse im Großen. - Subsidiarität & Freiheit leben:
Entscheidungen möglichst nah bei den Menschen – Familien, Gemeinden, Regionen. Je dezentraler, desto schwieriger wird es, Menschen zu einer gleichgeschalteten Masse zu formen. - Kultur des Dialogs:
Offener Streit ohne Feindbilder – wer den anderen zum „Feind“ erklärt, bereitet den Boden für Massenideologien.
👉 Kernpunkt: Ob Stalin oder Hitler – das Ziel war immer die Auflösung des Individuums in der Masse. Unsere Gegenstrategie heißt: Eigenständiges Denken + Zivilgesellschaft + Freiheit. Nur wenn wir unsere Individualität schützen und Verantwortung übernehmen, entziehen wir den Massenideologien die Grundlage.