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Joseph Roth Spinnennetz ist ein faszinierender Roman, der die politische Landschaft Deutschlands nach dem Ersten Weltkrieg beleuchtet. Der Protagonist des Romans, Leutnant Theodor Lohse, ist eine Figur mit starken Vorurteilen gegen Sozialisten und Juden. Nach dem Krieg beginnt er sein Studium der Rechtswissenschaften in Berlin und findet eine Anstellung als Hauslehrer beim jüdischen Juwelier Efrussi. Doch die Anpassung an das zivile Leben fällt ihm schwer, und er kündigt seine Stelle beim Juwelier, um Mitglied der Münchner „Organisation S II“ zu werden.

In dieser Organisation trifft Lohse auf den Detektiv Günther Klitsche, der sich unter falschem Namen bei den Sozialisten einschleicht und sie dann an die Polizei verrät. In einer dramatischen Wendung tötet Theodor Klitsche, vertuscht den Mord und nimmt dessen Platz ein. Obwohl er den von ihm verehrten Ludendorff in München besuchen möchte, ist direkter Kontakt verboten. Theodor bleibt in der Presse unbekannt, während täglich über Adolf Hitler und den Nationalsozialismus berichtet wird. Lohse findet eine Unterkunft bei der Reichswehr in der Garnison Potsdam und gewinnt die Unterstützung seiner Untergebenen durch Milde statt Strafen.

Benjamin Lenz, ein jüdischer Spion aus Lodz, arbeitet gelegentlich mit falschen Informationen und versorgt sowohl Theodor als auch den Feind mit Nachrichten. Als sich herausstellt, dass Lenz alles über Lohse weiß, einschließlich des Mordes an Klitsche, sieht sich Lohse gezwungen, sich mit Lenz zu verbünden. Doch Lenz verrät ihn und Lohse wird bei einer Arbeiterdemonstration am Alexanderplatz eingesetzt, die in eine Schlägerei ausartet. Als Lohse Elsa von Schlieffen heiratet, eine Frau mit ähnlichen nationalen und antisemitischen Ansichten wie er selbst, finanziert Lenz die Hochzeitsfeier. Obwohl Theodor aus der Reichswehr ausscheidet, verhört er weiterhin die “inneren Feinde” und bestraft sie für “ungebührliche Antworten” mit Folter. Als er Benjamin dabei erwischt, wie er ihn ausspioniert, kann er nichts gegen ihn unternehmen, da Lenz zu viel über ihn weiß.

Die Charaktere des Romans : Spinnennetz

“Joseph Roth Spinnennetz” ist ein faszinierender Roman, der die politischen und sozialen Unruhen in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg beleuchtet.

Die Charaktere des Romans sind vielschichtig und komplex, was zur Tiefe und Spannung der Erzählung beiträgt.

Leutnant Theodor Lohse, der Protagonist, ist ein ehrgeiziger junger Mann, der sich in den turbulenten Zeiten nach dem Krieg zurechtfinden muss. Seine Interaktionen mit anderen Charakteren, wie dem Detektiv Günther Klitsche und dem Spion Benjamin Lenz, offenbaren seine innere Zerrissenheit und seinen verzweifelten Wunsch nach Macht und Anerkennung.

Günther Klitsche ist ein gewiefter Spion und Verräter, dessen scharfer Verstand und unerschütterliche Entschlossenheit ihn zu einer Schlüsselfigur in der Geschichte machen. Er schleicht sich unter falschem Namen bei den Sozialisten ein und verrät sie dann.

Benjamin Lenz ist Ostjude und der einzige “Vertraute” von Theodor Lohse. Lenz setzt seine Fähigkeiten ein , den Untergang der dekadenten europäischen Welt zu beschleunigen, indem er die gegnerischen Kräfte gegeneinander ausspielt. Lohse überrascht Lenz beim Fotografieren von Geheimakten , kann ihn aber nicht beseitigen, da er zuviel von ihm weiß. Mit dem Abschied seines Bruders Lazar, die als Doktor , der an einem Gas arbeitet mit dem man den ganzen Erdteil in die Luft fliegen kann, nach Amerika auswandert, Mit Lenz Abschiedsworte: “Vielleicht komme ich nach “, endet der Roman.

Zusammen bilden diese Charaktere das Herz von Roths packendem Roman und bieten einen tiefgründigen Einblick in die dunkle Zeit der deutschen Geschichte.