“Ausgerechnet der Mensch ist unmenschlich – Thomas Bernhard”

Eine kritisch-sozialpolitische und verhaltenspsychologische Analyse entlang von Ian Kershaws Ansatz („Höllensturz“) strukturiert – mit Fokus auf: verdeckte und offene Trigger, die Strategien der Akteure, wie daraus der „unmenschliche Mensch“ entsteht – und wie man gegensteuern kann.

Der unmenschliche Mensch nach Ian Kershaw: Höllensturz

1. Ausgangspunkt: Die Fragilität des Menschen

  • Der Mensch ist weder per se „bestialisch“ noch „heilig“.
  • Kershaw zeigt im „Höllensturz“, wie gesellschaftliche Krisen, politische Manipulation und soziale Mechanismen den „Normalbürger“ in Mitläufer, Täter oder schweigende Mehrheit verwandeln.
  • Entscheidend: nicht „Monster“, sondern gewöhnliche Menschen passen sich an – und werden durch Systeme der Gewalt deformiert.

2. Verdeckte Trigger

Diese wirken oft unbewusst und bereiten den Boden:

  • Angst (vor Armut, Fremden, Kontrollverlust).
  • Ressentiment (Neid, Minderwertigkeitsgefühle, Gefühl der Demütigung).
  • Soziale Unsicherheit (ökonomische Krisen, Inflation, Arbeitslosigkeit).
  • Gruppendruck (Konformismus, Zugehörigkeitsbedürfnis).
  • Sprache als Gift: Dehumanisierung („Schädlinge“, „Untermenschen“).

3. Offene Strategien (von Machteliten eingesetzt)

  • Propaganda & Narrativkontrolle: Einfache Feindbilder, ständige Wiederholung.
  • Sündenbock-Mechanismus: Schuld an Missständen wird Minderheiten zugeschrieben.
  • Gewalt-Normalisierung: Ständige Grenzverschiebung („nur ein kleiner Schritt…“).
  • Institutionalisierung der Lüge: Behörden, Medien, Justiz werden gleichgeschaltet.
  • Belohnung & Strafe: Konformität wird belohnt, Abweichung sanktioniert.

4. Wer agiert?

  • Politische Führer & Ideologen: Setzen das ideologische Dach.
  • Medienapparate: Verstärken Botschaften, geben Feindbilder vor.
  • Wirtschaftseliten: Profitieren von Kriegswirtschaft, Ausbeutung, Zwangsarbeit.
  • Staatliche Institutionen: Polizei, Justiz, Bürokratie setzen Gewalt und Diskriminierung um.
  • Zivilgesellschaft: Schweigen, Mitmachen oder Wegsehen schafft Legitimität.

5. Historische Beispiele

  • Deutschland 1933–1945: Antisemitismus, Krieg, Vernichtung durch systematische „Volksgemeinschaft“-Ideologie.
  • Ruanda 1994: Radiopropaganda („Kakerlaken“) → Massenmord.
  • Jugoslawien 1990er: Ethno-Nationalismus, gezielte Feindbilder, Säuberungen.
  • Heute: Digitale Echokammern, gezielte Desinformation, Polarisierung als Machtmittel.

6. Psychologische Mechanismen

  • Gehorsam (Milgram-Experiment: normale Menschen foltern „auf Befehl“).
  • Deindividuation (in Gruppen verschwindet persönliche Verantwortung).
  • Kognitive Dissonanz („ich tue nur meine Pflicht“ → Selbstrechtfertigung).
  • Moral Disengagement (Opfer werden entmenschlicht).

7. Gegenstrategien: „Niemals wieder“ beginnt im Bewusstsein

  1. Bewusstsein & Reflexion
    • Eigene Gedanken kritisch hinterfragen: Sind sie angstgetrieben? menschenfeindlich?
    • Bewusste Sprachkultur: Keine Entmenschlichung, keine Hassmetaphern akzeptieren.
  2. Bildung & Erinnerungskultur
    • Geschichte als Warnung, nicht als nostalgisches Narrativ.
    • Schulen, Medien, Kunst: Mechanismen von Gewalt entlarven.
  3. Demokratische Resilienz
    • Freie Medien, unabhängige Justiz, kritische Wissenschaft stärken.
    • Schutz von Minderheiten nicht verhandelbar machen.
  4. Soziale Immunisierung
    • Räume für Dialog schaffen, nicht nur Echokammern.
    • Empathie trainieren (Geschichten, Begegnungen, Perspektivenwechsel).
  5. Individuelles Verhalten
    • Mut zum Widerspruch bei entmenschlichender Sprache.
    • Zivilcourage: Solidarität statt Wegschauen.
    • Lebensstil: Bewusstes Handeln im Alltag gegen Diskriminierung.

8. Fazit: Die kritische Lehre

  • Der „unmenschliche Mensch“ ist kein Monster, sondern das Ergebnis von Triggern + Strategien + Anpassung.
  • „Niemals wieder“ beginnt nicht in Gesetzen, sondern in Gedanken, Sprache, Verhalten jedes Einzelnen.
  • Sozialpolitisch heißt das: Strukturen schaffen, die Resilienz fördern.
  • Psychologisch heißt das: Mechanismen erkennen und bewusst gegensteuern.

20 Konkrete Beispiele aus der Corona-Zeit (2020–2023)

A. Verdeckte Trigger

  1. Angstkampagnen: Bilder von Särgen in Bergamo, permanent steigende Zahlen.
  2. Sprache der Entmenschlichung: „Ungeimpfte“ als Gefahr, „Pandemietreiber“.
  3. Sozialer Druck: Familienmitglieder gegeneinander aufgehetzt („Impfpflicht fürs Weihnachtsessen“).
  4. Berufsbedrohung: Kündigungsdrohungen für Ungeimpfte im Pflegebereich.
  5. Überwachung: Apps zur Nachverfolgung, 2G-Kontrollen → „Bürger als Kontrolleure“.

B. Offene Strategien von Politik & Institutionen

  1. Zwang durch Verordnungen: Lockdowns, Ausgangssperren, Schulschließungen.
  2. Sprachstrategien: „Solidarität heißt Impfen“ → moralischer Druck.
  3. Sündenbock-Mechanismus: Gesellschaftliche Spaltung in „Geimpfte“ vs. „Gefährder“.
  4. Mediale Dauerbeschallung: Talkshows, Expertenpanels mit einseitiger Meinung.
  5. Abweichler stigmatisieren: „Schwurbler“, „Rechtsradikale“, „Gefährder“.

C. Machtmittel im Alltag

  1. Maskenzwang für Kinder: bis zu 8 Stunden in der Schule → Disziplinierungsinstrument.
  2. Isolation von Alten: Pflegeheime abgeschottet → Vereinsamung, Sterben ohne Angehörige.
  3. Impfkampagnen mit Druck: Impflotterien, Gratiswürstel, „Ohne Pieks kein Urlaub“.
  4. Sanktionen gegen Kritiker: Polizisten, Lehrer, Ärzte, die kritisch waren, wurden suspendiert.
  5. Polizeieinsätze: Auflösen von Spaziergängen, Tränengas, harte Strafen für friedliche Demos.

D. Psychologische Mechanismen

  1. Konformitätsdruck: Masken auch allein im Wald → „dazugehören“.
  2. Angst vor Ausschluss: Kein Restaurantbesuch, keine Kultur → „Freiheit nur für Geimpfte“.
  3. Gruppenzwang am Arbeitsplatz: Wer sich nicht impfen ließ, galt als „unsolidarisch“.
  4. Verdrängung: Viele machten mit, um sich nicht mit Schuld oder Zweifel zu belasten.
  5. Moralische Rechtfertigung: „Ich mache nur meine Pflicht“ – Beamte, Polizisten, Kontrolleure.

Gegenstrategien: „Niemals wieder“ im Alltag

  • Bewusstsein: Angst-Narrative hinterfragen, Sprache kritisch prüfen.
  • Sprache: Keine Entmenschlichung akzeptieren, auch bei Gegnern.
  • Solidarität von unten: Nachbarschaftshilfe, Spaziergänge, alternative Medien.
  • Selbstermächtigung: Gesetze und Grundrechte kennen, juristisch wehren.
  • Psychologische Hygiene: Sich nicht in Angst-Spiralen hineinziehen lassen.

Der menschliche Mensch vs. der unmenschliche Mensch
→ auf Basis von Denken, Sprache, Verhalten, Handeln.


1. Im Denken

  • Menschlich:
    • Reflektiert kritisch.
    • Empathisch, sucht Perspektiven anderer.
    • Stellt Menschlichkeit über Ideologie.
  • Unmenschlich:
    • Von Angst, Hass, Neid getrieben.
    • Schwarz-Weiß-Denken („wir“ vs. „die“).
    • Ideologie wichtiger als Leben.

2. In der Sprache

  • Menschlich:
    • Spricht respektvoll, auch bei Konflikten.
    • Sucht Verstehen statt Abwertung.
    • Vermeidet Kollektivschuld.
  • Unmenschlich:
    • Dehumanisiert („Ungeziefer“, „Gefährder“).
    • Schürt Hass, Feindbilder.
    • Nutzt Angst- und Schuldnarrative.

3. Im Verhalten

  • Menschlich:
    • Hilft auch Fremden.
    • Zeigt Zivilcourage.
    • Hält sich an Werte statt an blindes Gehorchen.
  • Unmenschlich:
    • Schaut weg oder macht mit.
    • Passt sich der Mehrheit an, auch wenn Unrecht geschieht.
    • Macht Karriere auf Kosten anderer.

4. Im Handeln (konkrete Praxis)

  • Menschlich:
    • Beschützt Schwächere.
    • Sagt „Nein“ zu Unrecht, auch mit Risiko.
    • Baut Brücken in Konflikten.
  • Unmenschlich:
    • Nutzt Macht, um zu unterdrücken.
    • Schadet bewusst, um eigene Vorteile zu sichern.
    • Spaltet und zerstört Vertrauen.

5. Beispiele (Corona-Zeit)

  • Menschlich:
    • Lehrer, die Kinder beim Maskenzwang schützten.
    • Ärzte, die Patienten frei informierten.
    • Nachbarn, die füreinander einkauften.
  • Unmenschlich:
    • Politiker, die Angst gezielt schürten.
    • Medien, die Kritiker diffamierten.
    • Bürger, die Nachbarn denunzierten.

6. Fazit: Der Kernunterschied

  • Menschlich: Handelt aus Bewusstsein, Empathie und Verantwortung.
  • Unmenschlich: Handelt aus Angst, Opportunismus und ideologischem Zwang.
  • Wegweiser: „Niemals wieder beginnt im eigenen Denken, Sprechen, Handeln.“

Alltagstest: Menschlich, Passiv oder Unmenschlich?

20 kurze Alltagssituationen. Wähle pro Frage die Option, die Deiner spontanen Reaktion am nächsten kommt. Am Ende erhältst Du eine klare Auswertung (Menschlich / Passiv / Unmenschlich) plus Empfehlungen.

1) Jemand erzählt am Tisch eine entmenschlichende „Witz“-Pointe über eine Minderheit.

2) In der U-Bahn wird eine Person grundlos beschimpft.

3) Ein Kollege wird wegen seiner Haltung zu Gesundheitsthemen ausgegrenzt.

4) Du findest eine Geldbörse ohne Papiere.

5) Online wird eine Person wegen ihrer Meinung beleidigt.

6) Ein Nachbar wird wegen Regelansichten bei der Hausverwaltung angeschwärzt.

7) Im Büro kursiert ein falsches Gerücht über eine Kollegin.

8) Im Supermarkt wird vorgedrängelt.

9) Ein Freund postet fragwürdige „Studien“.

10) Eine ältere Nachbarin wirkt einsam.

11) Chef verlangt „hartes Durchgreifen“ gegen Andersdenkende im Team.

12) Du hast eine Fehleinschätzung öffentlich geäußert.

13) In einer Behörde wird eine Person schikaniert.

14) Freundeskreis teilt diffamierende Memes über „die Anderen“.

15) Öffentliche Diskussion wird hitzig.

16) Jemand wird wegen Gesundheitsstatus privat ausgefragt/ausgegrenzt.

17) Ein Fehler eines Teammitglieds führt zu Schaden.

18) Öffentlicher Raum: Sitzplatz & Bedürftige.

19) Behördliche Maßnahme wirkt unverhältnismäßig.

20) Im Sportverein wird ein neues Mitglied wegen Herkunft gemieden.

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