bereits 5.120 Firmenpleiten (+5,5 % ggü. 2024), Prognose KSV: bis zu 7.000 Unternehmen für das Gesamtjahr. KSV1870
Branchen mit den meisten Insolvenzen: Handel, Bau, Gastronomie/Beherbergung, stark auch Immobilien/Projektentwicklung. KSV1870
Interpretation:
Aus verzögerter Bereinigung wird ein strukturelles Problem:
hohe Kosten (Löhne, Energie, Finanzierung),
Rezession, schwache Inlandsnachfrage,
Investitionszurückhaltung,
Überkapazitäten im Bau/Immobilien-Sektor.
Gleichzeitig: Insolvenzen sind immer noch nicht „explosiv“, die OeNB sieht Insolvenzraten im Schnitt um ~1 % der Unternehmen 2019–2024 – also eher als „zäh, aber nicht kollabierend“. Oesterreichische Nationalbank
3. Ursachenbündel – strukturiert
3.1 Zyklische & makroökonomische Faktoren
Rezession 2023/24:
zwei Jahre schwache oder negative BIP-Entwicklung, besonders Industrie, Bau, einzelne Services. WIFO
Energie- und Rohstoffkosten, volatile Lieferketten:
insbesondere energieintensive Branchen (Metall, Chemie, Bau, Handel mit hoher Logistiklast).
3.2 Strukturwandel
Handel:
Verschiebung zu Online, sinkende Kaufkraft, ausbleibende „Nachholkäufe“ nach Corona; stationärer Handel ist Insolvenztreiber #1 mit knapp 1.000 Fällen 2023. KSV1870
Bau & Immobilien:
Kostenexplosion, Projektstopps, Finanzierungshürden; einzelne große Projekte kippen → Kettenreaktion bei Subunternehmern. KSV1870+1
Tourismus/Gastro:
langfristige Verschiebungen im Konsumverhalten, Personalknappheit, Mieten & laufende Kosten.
3.3 Mikroebene der Unternehmen
KSV-Analysen zu Insolvenzursachen zeigen konstant: KSV1870+1
Operative Ursachen (~30 %)
mangelhaftes Controlling, unrealistische Planung, schlechte Kostenstruktur, Schwächen im Vertrieb.
Unbeherrschbare Umstände (~28 %)
inkl. Pandemie, Krankheit, Naturereignisse.
Persönliches/strategisches Versagen
falsche Expansion, zu hohe Fixkosten, fehlende Anpassung an Digitalisierung & neue Geschäftsmodelle.
3.4 Politische & institutionelle Faktoren
Hilfen 2020–2021: kurzfristig stabilisierend, aber Strukturreformen vertagt.
Insolvenzrecht ist formal ok, aber kulturell ist Sanierung (zweite Chance) schwach verankert – viele Verfahren enden mit Liquidation statt echter Restrukturierung.
4. Maßnahmen – was wäre jetzt wirklich wirksam?
4.1 Staat & Institutionen: ROICE-Blick
Ziel: Makrosystem so umbauen, dass es Innovation, Convenience, Efficiency für gesunde Unternehmen erhöht – und schwache Modelle geordnet aussortiert.
ROICE-I (Innovation)
steuerliche Bevorzugung von Re-Investitionen in Digitalisierung, Energieeffizienz, neue Geschäftsmodelle statt bloßer Gewinnthesaurierung;
„Insolvenz-ReStart Fonds“: wer nach Sanierungsplan weiterführt, wird bei Innovation (z. B. Digitalisierung, Exportaufbau) gezielt gefördert, nicht bestraft.
ROICE-C (Convenience)
One-Stop-Shop für Restrukturierung: gebündelte Anlaufstelle (WKO, KSV, AWS, FFG), wo KMU in 48–72 Stunden eine Erstdiagnose + Standard-Restrukturierungspfad erhalten;
konsequente Digitalisierung der Insolvenzverfahren (Daten, Fristen, Kommunikation) zur zeitlichen Entlastung von Unternehmen und Gläubigern.
ROICE-E (Efficiency)
schnellere Verfahren, klare Fristen, Standardprozesse für kleine Verfahren → geringere Verfahrenskosten und raschere Kapitalfreisetzung;
Insolvenz-Frühwarnsystem (z. B. via Banken & KSV-Daten) – besser, ein Unternehmen vor formaler Pleite zur Kurskorrektur zu bringen.
4.2 Unternehmen: ROICE-Pflichtprogramm, um nicht in der Statistik zu landen
Aus Unternehmensperspektive sind die 2025er-Insolvenzzahlen ein brutales Feedback:
konsequentes Entfernen von Reibung – wer es Kunden schwer macht, hat in einer Rezession wenig Überlebenschance.
5. Kleine ROICE-Makro-Scorecard für Österreichs Insolvenz-Umfeld
Subjektive Einschätzung (0–100) für das System (nicht die Firmen):
Jahr/Phase
Innovation (I)
Convenience (C)
Efficiency (E)
Kommentar
2018 (Vorkrise)
55
60
60
Solides System, wenig Druck, mäßige Dynamik.
2021 (Hilfsphase)
40
70
35
Künstlich stabil, aber Ressourcenfehlallokation, Zombie-Strukturen.
2022–23 (Nachholeffekt)
50
55
55
Bereinigung beginnt, aber ohne klare Innovationsstrategie.
2024–25 (Rezessionsdoppel)
45
50
60
Effizienz steigt (Bereinigung), aber Innovation & Nutzerfreundlichkeit für KMU bleiben zu niedrig.
2028-Szenario – zwei Optionen:
Ohne ROICE-Reform
Pleiten bleiben hoch, aber „zäh“; viele Unternehmen kämpfen, wenige transformieren; Österreich verliert leise an Wettbewerbsfähigkeit.
Mit ROICE-Reform (empfohlen)
weniger, aber „bessere“ Insolvenzen: schwache Modelle werden früh erkannt, sanierungsfähige Firmen schnell restrukturiert;
der Schwerpunkt verschiebt sich von Verwalten von Pleiten zu Gestalten von BaaS-, KI- und Export-Ökosystemen.
6. Kritische Gesamtbewertung
Politik & Institutionen haben die erste Krisenphase (2020–21) genutzt, um Zeit zu kaufen – aber nicht, um das System ROICE-fähig zu machen.
Die aktuelle Insolvenzwelle ist daher weniger „Schicksal“ als Folge einer Verzögerungsstrategie.
Positiv: Österreich ist weit entfernt vom Totalkollaps; Insolvenzen sind hoch, aber kontrollierbar.
Negativ: Der Preis ist ein verlorenes Innovationsfenster 2020–2023 – und das sehen wir jetzt in Bau, Handel, Immobilien und Industrie.
Hier ist eine Strategische ROICE-Rangliste für Österreichs Schlüssel-Sektoren (2025 Blick nach vorn) Bewertung basiert auf: R = Return on Innovation, Convenience & Efficiency Fokus: Innovationsfähigkeit, Nutzerorientierung (Kunden/Partner/Mitarbeiter), Effizienz & Skalierbarkeit.
🇦🇹 ROICE-Ranking der Wirtschaftssektoren 2025
Vom Besten zum Schwächsten – basierend auf Zukunftsfähigkeit, Krisenfestigkeit und Skalierbarkeit
High Value, Zukunftsbedarf, demografisch gesichert
BioHealth, Stop-Ageing, Prävention
EdTech / Consulting
Wissensorientiert, leicht digitalisierbar
PowerBooks, Lizenzmodelle, Micro-Learning
⚠️ Gefährdete Sektoren (niedriger ROICE)
Sektor
Hauptproblem
Zukunft nur mit…
Handel (stationär)
Mangelnde Digitalisierung, hohe Fixkosten
Omnichannel, KI-Service, Abos
Bau / Immobilien
Zinsdruck, Nachfrageeinbruch
Smart Construction, BaaS
Verwaltung
Overhead, Null-Innovation
Automatisierung, Prozess-KI, Plattform-Ökosystem
🏆 ROICE-Gewinnerstrategien der nächsten 3 Jahre
Strategie
Wirkung
AI-driven BaaS (Business-as-a-Service)
Skalierbare, planbare Cashflow-Modelle
Service-Lizenzierung statt Projektgeschäft
Margensteigerung & Automatisierung
Digital Platforms & Knowledge Ecosystems
Aufbau nachhaltiger Ökosysteme
Rapid Knowledge to Product Transformation
Geschwindigkeit wird zum Wettbewerbsvorteil
🧭 Fazit in einem Satz:
Wer KI, Plattformlogik und Lizenzmodelle meistert, springt in der ROICE-Rangliste hoch – wer nur verwaltet, fällt aus dem Spiel.
🇦🇹 AI-Business Ecosystem Map Austria 2026
Von Einzelbranchen zu einem vernetzten ROICE-System
🧠 Zielbild 2026:
Österreich wandelt sich vom „Silo-Wirtschaftsstandort“ zu einem AI-getriebenen, vernetzten Business Ecosystem, in dem Innovation, Effizienz und Nutzerfreundlichkeit (ROICE) sektorübergreifend wirken.
🔺 Top-Level Struktur: Die 3 AI-Wertschöpfungs-Ebenen
Ebene
Rolle im Ecosystem
Beispielsektoren
ROICE-Funktion
🧠 Brain Layer
Knowledge, AI, IP, Modelle
IT/KI, EdTech, Consulting
Schafft Lösungen & Systeme
🔄 Transformation Layer
Umsetzung, Veredelung, Skalierung
HealthTech, GreenTech, Industrial Engineering
Baut Services & Plattformen
🌍 Scaling Layer
Export, Skalierung, Vermarktung
Tourism, BaaS-Industrie, Smart Construction
Verdichtet Wert & bringt ihn ins Land/aus dem Land
🌐 AI-Business Ecosystem Architektur – Österreich 2026
Österreich wird kein KI-Supermacht-Standort durch einzelne Leuchtturmsektoren – sondern durch ein System aus AI-gelenkten Ökosystemen, die Innovation, Convenience und Effizienz miteinander multiplizieren. Das ist ROICE.– Josef David
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